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Tabu-Thema Menstruation

Die Schülerin Adut aus dem Südsudan berichtet uns über ihre Erfahrungen.

Adut, eine 16-jährige Schülerin aus Südsudan, erzählte uns von ihren ersten Erfahrungen mit Menstruation: „Ich rannte ganz schnell nach Hause, denn meine Klassenkameraden machten sich so über mich lustig. Ich zeigte meiner Mutter meine blutigen Klamotten. Es war ein furchtbar deprimierender Moment, in dem ich begann, die Schule zu hassen.“

Wasser und Menstruationshygiene Südsudan
Schülerinnen mit der Projektleiterin nach der Verteilung der Hygiene-Kits

Menstruation gilt als Tabu. Oft sind Mädchen in dieser Zeit Stigmatisierung und Diskriminierung ausgesetzt.

Schulabbruch als Folge der Menstruation

Weil sie sich so schämte, hörte Adut auf, zur Schule zu gehen. Sie begann eine Beziehung und wurde schwanger. Später wurde ihr klar, wie wichtig Bildung für ihre Zukunft ist und sie entschied sich, zur Schule zurückzukehren. Dort konnte Adut an den Schulungen zum Menstruationshygienemanagement teilnehmen.

„Obwohl meine Mutter nichts von Damenbinden wusste, tröstete sie mich, als ich meine erste Periode bekam und gab mir traditionelle Stoffe, die man sich bei uns um den Körper bindet. Damit sollte ich meine Blutungen auffangen,“ erzählt Adut.

Oft sind viele Mädchen wie Adut gezwungen, während ihrer Menstruation nicht zur Schule zu gehen. Über die Menstruation zu sprechen, gilt als Tabu, und Mädchen sind in dieser Zeit oft Stigmatisierung und Diskriminierung ausgesetzt. Dies verhindert, dass die
Mädchen eine angemessene Beratung erhalten, die sie in den Herausforderungen der Pubertät unterstützt.

Tierhäute, Blätter, Steine: Hygieneartikel sind unerschwinglich

Die meisten Schülerinnen in Aduts Schule stammen aus einkommensschwachen Familien und können sich keine Einwegbinden leisten.
Wegwerfbinden sind zu teuer und für Familien in armen Gemeinden oft unerschwinglich. Als Alternative verwenden Frauen beispielsweise Tierhäute, Blätter, Lumpen und sogar Steine. So können sie ihre Blutungen verbergen.

ForAfrika verteilte 2022 im Rahmen eines Projekts im Südsudan 280 Hygiene-Kits mit wiederverwendbaren Damenbinden und anderen Hygieneartikeln und -materialien (siehe Bild von links). Dies eröffnet südsudanesischen Mädchen wie Adut eine ganz neue Lebensqualität.

Wichtiger Bestandteil der Menstruationshygiene-Projekte ist die Schulung (wie bei all unseren Programmen) darüber, wie Damenbinden eigenständig hergestellt werden können (siehe zweites Bild von links). So stellen wir sicher, dass die Projekte auch langfristig Erfolg haben: Mädchen können sich selbst mit Binden versorgen und anderen dieses Know-how weitergeben.

Menstruationshygiene-Projekte sind Teil unseres Wasser-Programms – in der Branche auch als WASH bezeichnet. Einen Überblick zu unseren Wasser-, Sanitär und Hygiene-Projekten finden Sie unter: forafrika.de/wasser.

Von Herzen Danke, dass Sie als Spender zu dieser positiven Veränderung beigetragen haben!

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