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Wasserkrise in den Flüchtlingssiedlungen in Uganda

Die verzweifelte Lage der Kiridoaku-Grundschule

Die Kiridoaku-Grundschule in Uganda litt über 2 Jahre unter Mangel an sauberem Wasser. Die Wasserkrise in den Flüchtlingssiedlungen im Norden Ugandas hatte verheerende Auswirkungen auf die Menschen. Sie litten unter Krankheiten, langen Wegen zu Wasserquellen und Sicherheitsproblemen. Im Rahmen einer großen WASH-Kampagne konnte ForAfrika zahlreiche Maßnahmen umsetzen und die wasserbedingten Probleme deutlich reduzieren. 

Flüchtlinge und Einheimische kämpften mit den Folgen verunreinigten Wassers

Die Kiridoaku-Grundschule befindet sich in einem der Flüchtlingssiedlungen im Norden Ugandas. 2 Jahre litten die Schule und die Gemeinde unter Mangel an sauberem Wasser. Um den täglichen Bedarf an Wasser zu decken, nutzte die Gemeinde Wasser aus einem Sumpf, was zahlreiche Krankheiten verursachte und teils zu Todesfällen in der Bevölkerung führte.

Wasserkrise bedeutet Bildungskrise für Mädchen

Für die Kinder bedeutet die Wasserkrise, dass sie die Schule abbrechen müssen, um für die Familie zu sorgen. So wurde es insbesondere sehr schwierig, die Bildung von Mädchen zu fördern. Die Tradition bringt sie in eine schwierige Lage. Die jungen Mädchen sind gezwungen, weite Strecken – manchmal bis zu vier Stunden – auf der Suche nach Wasser zurückzulegen. „Unsere Kultur verlangt von Mädchen, dass sie Wasser für den Hausgebrauch holen”, berichtet Schulleiter Atayo. So verpassen viele Mädchen den Unterricht, auch wenn sie früh morgens aufstehen, um sich auf den langen Weg zu machen, Wasser zu holen. An der Wasserquelle angekommen, müssen sie sich häufig in eine lange Schlange einreihen. “In diesem Teil des Dorfes bekommt der frühe Vogel das Wasser. Je früher man da ist, desto besser. Sonst wartet man zwei Stunden, um 10 Liter Wasser zu holen, nachdem man eine lange Strecke zurückgelegt hat“, erklärt ein Ältester der Gemeinde. So kommen viele Mädchen nach dem Wasser holen zu später zum Unterricht – oder gar nicht. Für die 15-jährige Ayikoru, die die 6. Klasse der Kiridoaku-Grundschule besucht, schien der Traum, Lehrerin zu werden, unmöglich. Meistens schaffte sie es nur, an drei von fünf Tagen in der Woche zur Schule zu gehen.

„Unsere Kultur verlangt von Mädchen, dass sie Wasser für den Hausgebrauch holen.”

Lange Fußmärsche schaffen Sicherheitsprobleme

Die weite Entfernung bis zur nächsten Wasserquelle führt nicht nur dazu, dass Mädchen primär ihrer Aufgabe Wasser zu holen nachgehen müssen, sondern auch, dass sie sich durch den langen Fußweg weiteren Gefahren aussetzen. Brunnen zu bauen oder zu sanieren fördert daher nicht nur die Gesundheit und Hygiene der betroffenen Bevölkerung, sondern auch die Sicherheit junger Mädchen. Mit der Brunnensanierung in der Flüchtlingssiedlung konnte die Sicherheit nachweislich gesteigert werden.

Ein weiterer Bericht zeigt, dass sich durch den Brunnenbau in der Flüchtlingsiedlung sogar die Sicherheit für das Vieh verbessert: Hier geht’s zur Geschichte der 68-jährigen Awuru.

Brunnensanierung & Hygieneschulungen an der Kiridoaku-Grundschule

2023 sanierte ForAfrika den Brunnen an der Kiridoaku-Grundschule, von dem sowohl die Schüler als auch die gastgebende Gemeinde profitiert. Flüchtlinge und Einheimische haben so Zugang zu sauberem Trinkwasser. Wichtig für die Kiridoaku-Grundschule waren auch weitere Maßnahmen, um langfristig Effekte hinsichtlich Gesundheit, Ernährung und Bildung zu erzielen. So wurde an der Grundschule in zweiwöchentlichen Schulungen Wissen rund um Hygiene und Sauberkeit vermittelt (ein essenzieller Bestandteil unseres Wasser-Programms). 1350 Kinder wurden darin geschult, wie sie ihren Körper, ihre Schule und ihr Haus jederzeit sauber und keimfrei halten können und dass gute Hygienepraktiken die Lebenserwartung erhöhen und das allgemeine Wohlbefinden verbessern. Ziel der Schulung war es auch, dass das Wissen und die Verhaltensweisen das Zuhause der Kinder prägen und die Eltern die positiven Waschpraktiken ebenfalls übernehmen.

 

Der neue Brunnen transformiert das Leben der ganzen Community

Nachdem ForAfrika den Brunnen bei Grundschule saniert hatte, sagt  

Scovia während sie Wasser für ihre Freunde pumpt: „Ich freue mich sehr; dieses Bohrloch hat mich vor vielen Dingen bewahrt und ich werde keine Zeit mehr verschwenden. Ich will meinen Traum verfolgen, Lehrerin zu werden und ich werde fleißig lernen.“ Der Schulleiter ergänzt: „Viele Eltern in dieser Gemeinde sind sich nun bewusst, wie wichtig es ist, Mädchen zur Schule zu schicken.” 

Um eine nächste Wasserkrise zu vermeiden und den Brunnen langfristig nutzen zu können, hat die Gemeinde ein Wasserauskommittee gegründet, das die Gebühren für die Instandhaltung des Brunnens erhebt und das Gebiet sauber und sicher hält. Der Ausschluss sorgte bisher außerdem dafür, dass ein Zaun gebaut, Gras gepflanzt und Steine gelegt wurden, die vor Schlamm schützen.

 

Von Herzen danke, dass Sie als Spender zu dieser positiven Veränderung beigetragen haben!

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